Experimentelle abstrakte Animation

Abstrakte Animation ist eine anerkannte Form des Motion-Design. Der Animationsfilmer Jules Engel bezeichnete es als eine Kunst, die sowohl in Bewegung ist, als auch als eine Kunst der Bewegung. Von der „absoluten“ Animation rein visueller Elemente bis hin zu der neuesten 3D-Technik – alle Filme, die in den folgenden Programmen gezeigt werden, wurden von visionären Künstlern gemacht, die unsere Wahrnehmung und Betrachtung der Animationskunst für immer verändert haben. Experimentelle abstrakte Animation wird zunehmend auch als ein wesentlicher Bestandteil der Kunstgeschichte verstanden, denn viele innovativen Animationsfilmer stehen in Zusammenhang mit bedeutenden Richtungen der Bildenden Künste des 20. und 21. Jahrhunderts. Sie haben uns musikalische Ideen, Emotionen, Erinnerungen, Gedanken, Träume, Wahrnehmungsphänomene, spirituelle Zustände, Poetik, philosophische Konzepte, mathematische Konstruktionen, architektonische Formen und Strukturen sowie normale Realitäten durch ein technologisch erweitertes Sehvermögen so gezeigt, wie wir sie im Alltag nicht wahrnehmen.

Die Reihe „Made in Germany“ feiert bahnbrechende Animationsfilmer, die in Deutschland von Beginn des Animationsfilms Anfang 1900 bis heute gearbeitet haben. Diese Arbeiten nehmen Entwicklungen vorweg, sind geheimnisvoll und ikonenhaft und wesentliche Hinweise, um dieses wachsende Feld zu verstehen und zu würdigen.

Das zweite Programm, „International I“, zeigt Werke internationaler Künstler vom frühen bis späten 20. Jahrhundert. Sie greifen alternative Ideen und experimentelle Ansätze auf, die aus verschiedenen Strömungen und Kulturkreisen stammen, inklusive der Traditionen aus den bildenden und darstellenden Künsten. Tanz und Musik sind gängige Themen sowie Konzepte wie Zufall, Komplexität, Freiheit und Ordnung, die auf lebhafte und innovative Weise behandelt werden, indem sie eine Bandbreite physikalischer, elektronischer und digitaler Medien nutzen.

„International II“ zeigt schließlich Arbeiten internationaler Künstler, die die zunehmend einfallsreiche, dynamische und technologisch hoch entwickelte Periode des späten 20. Jahrhunderts bis heute beleuchten.

Vibeke Sørensen, Kuratorin