Jurys

In seiner mehr als 20-jährigen Karriere in der Film- und Kinobranche hatte Anders Narverud Moen die Möglichkeit, seine Liebe zum Film zu erkunden und zu vertiefen. Mit einem B.A. in Kulturmanagement war er der Branche schon immer nahe. Im Jahr 2008 wurde Anders Narverud Moen Programmplaner und Filmberater für das größte Kinounternehmen Norwegens. Im Jahr 2012 kam er zum Fredrikstad Animation Festival (FAF) und ist nun der am längsten amtierende Leiter des Festivals. Das FAF ist das älteste Animationsfestival in Skandinavien und war der Ort, an dem Anders Narverud Moen seine Liebe zur Animation, zu Festivals und zur großen Kunst am besten entwickeln konnte – eine Liebe, die 1999 begann, als er zum ersten Mal als Freiwilliger beim FAF mitarbeitete. Wenn er nicht fürs Festival arbeitet, kann man ihn bei kulturellen, musikalischen und künstlerischen Veranstaltungen antreffen.

Chiara Magri arbeitet für das Centro Sperimentale di Cinematografia – Nationale Filmschule als pädagogische Koordinatorin und künstlerische Leiterin des dreijährigen Animationsprogramms seit dessen Gründung im Jahr 2002 in Turin. Seit 1985 ist sie im Bereich der Animation tätig und beschäftigt sich mit redaktionellen, kuratorischen und Ausbildungsaktivitäten der Asifa (italienische Sektion der Association Internationale du Film d’Animation), deren Generalsekretärin sie von 1997 bis 2002 war. Von 1999 bis 2004 war sie Kuratorin von Programmen und Ausstellungen zum Thema Animation und der jährlichen internationalen Veranstaltung „Incontri Arte Animazione“ in der Galerie für moderne Kunst in Turin, als sie begann, sich ganz dem Projekt der Animationsschule zu widmen. Sie war Co-Leiterin von Umfragen über die italienische Animationsindustrie für die RAI, schrieb für Fachpublikationen und war Mitglied von Jurys und Auswahlkommissionen für zahlreiche internationale Festivals.

Izabela Plucińska, in Polen geboren und derzeit in Deutschland lebend, hat rund dreißig Filme gedreht. Sie studierte Kunst und Film und kombiniert nun ihre Talente, um Animationsfilme zu schaffen. Im Jahr 2005 gewann ihr Kurzfilm „Jam Session“ einen Silbernen Bären bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Seitdem hat die Filmemacherin eine Vielzahl von Projekten und Erfolgen vorzuweisen. Ihr politisch und philosophisch ausgerichteter mittellanger Film „Esterhazy“ wurde 2009 in vielen Ländern gezeigt, unter anderem in England, Frankreich, Finnland, Ungarn und Mexiko, und erhielt eine Reihe von Auszeichnungen. Im Jahr 2015 beendete sie die Koproduktion „Sexy Laundry“ mit dem National Film Board of Canada. Zurzeit arbeitet die Wahlberlinerin zusammen mit ihren Partner*innen an ihrer eigenen Produktionsfirma Clay Traces und an ihrem neuen Film „JOKO“, der von einem Kurzroman von Roland Topor inspiriert ist.

Signe Baumane ist eine in Lettland geborene und in Brooklyn lebende unabhängige Filmemacherin, Künstlerin, Autorin und Animatorin. Sie hat 17 preisgekrönte Animationskurzfilme gedreht, ist aber vor allem für ihren ersten Animationsfilm „Rocks in my Pockets“ bekannt, der 2014 auf dem Karlovy Vary International Film Festival uraufgeführt und mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet wurde. Der Film wurde auf über 130 internationalen Festivals gezeigt und kam in den USA durch Zeitgeist Film in die Kinos. Signe Baumanes neuer Animationsfilm „My Love Affair With Marriage“ (2022) erzählt die Geschichte einer temperamentvollen jungen Frau auf der Suche nach der perfekten Liebe und einer dauerhaften Ehe. Er wurde im Juni 2022 auf dem Tribeca Festival uraufgeführt und lief auf über 60 Festivals, wo er neun Preise gewann. Signe Baumane ist Guggenheim Fellow und Fellow in Film der New York Foundation for the Arts. Sie hat einen Abschluss in Philosophie der Staatlichen Universität Moskau.

Piotr Kardas (1984) ist Initiator und Leiter von „Animation Across Borders“ und des „O!PLA Animation Film Festival“ (seit 2013). In mehreren Dutzend Städten, in Polen und außerhalb, veranstaltet er seit 2019 in Hafenstädten wie Liverpool und Gdansk das „Rising of Lusitania – AnimaDoc Film Festival“. Er ist Mitgestalter und Programmleiter des „CRAFT International Animation Festival“ in Yogyakarta, Indonesien (seit 2017) und des „International Futurological Film Festival“ in Lodz, Polen (seit 2021). Zudem ist er als Koordinator des polnischen Zweigs des polnisch-slowenischen „StopTrik International Film Festival“ (seit 2016) in Lodz tätig sowie Mitgestalter mehrerer anderer Filmfestivals. Seit 2012 organisiert er den „International Animation Day“ in Polen, außerdem ist er als Kurator und Juror in Polen und international tätig. Piotr Kardas studierte Filmtheorie und Neue Medien an der Universität Lodz. Von 2010 bis 2012 arbeitete er in Polen für die Se-ma-for Film Production in Lodz und das „Ars Independent International Film Festival“ in Katowice.

Sander Joon ist ein junger Filmregisseur aus Estland, dessen Animationsfilme bereits vielfach ausgezeichnet wurden. Sein Debütfilm „Velodrool“ (2015) schlug hohe Wellen und begeisterte auf Filmfestivals in Canada, Australien und Frankreich mit seiner schwarzhumorigen Geschichte eines zigarettenabhängigen Mannes. Danach folgten „Moulinet“ (2017) und „Sounds Good“ (2018). Sein aktueller Kurzfilm „Sierra“ (2022) ist sein bisher persönlichstes und gleichzeitig erfolgreichstes Werk. Sander Joon arbeitete auch als 2D-Künstler für den Film „The Old Man Movie“ (2019). Seit 2020 unterrichtet er Traditionelle Animation an seinem ehemaligen Studienort, der Estnischen Kunstakademie in Tallinn und gibt so sein Wissen und Können an die nächste Generation von Künstlern weiter.

Mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in den Bereichen Film und Fernsehen, Musik, Spiele und digitale Inhalte ist sich Vanessa Pfeiffer der Macht bewusst, die Medien und Unterhaltung bei der Gestaltung unserer Gesellschaft haben. Sie stammt aus der multikulturellen und mehrsprachigen Metropole Montreal und lebt derzeit in Los Angeles, wo sie als Direktorin im Warner Bros. Discovery, Equity and Inclusion North America-Team tätig ist. Während ihrer Zeit in der unabhängigen Filmproduktion in Montreal war Vanessa Pfeiffer an der Entwicklung und Veröffentlichung mehrerer Filme beteiligt, darunter „Turbo Kid“, „A Bottle in the Gaza Sea“ und „Mars & Avril“. Außerdem entwickelte sie einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Peddling Pictures“, der die persönliche Geschichte ihres Großvaters, eines libanesisch-syrischen Einwanderers, erzählt. Als eine der wenigen Frauen im Gaming Talent Management Team setzte sie sich für einen inklusiveren Ansatz ein und arbeitete daran, Filmschaffende aus aller Welt ins Rampenlicht zu rücken.

Dan Sarto ist Mitbegründer, Herausgeber und Chefredakteur von Animation World Network – AWN.com, das sich seit seinem Start im Jahr 1996 zu einem der größten, umfassendsten und angesehensten Anbieter von Neuigkeiten und Informationsressourcen im Bereich Animation und visuelle Effekte im Internet entwickelt hat. Jeden Monat wird das AWN Branchenportal, zu dem auch die Websites ANIMATIONWorld und VFXWorld Magazine gehören, von über 350.000 Unique Visitors aus über 100 Ländern besucht. Er spricht häufig bei Branchenveranstaltungen, war Jurymitglied, hielt Keynotes und moderierte Panels bei Veranstaltungen. Zusätzlich zu seinen Aufgaben bei AWN hat Dan Sarto gerade eine dreijährige Tätigkeit als Leiter des SIGGRAPH Asia Computer Animation Festivals beendet, das zuletzt im Dezember 2022 in Daegu, Südkorea, stattfand. Dan Sarto war außerdem vier Jahre lang als Master of Animation and New Media für die DeTao Group in Peking tätig.

Katrin Rothe wuchs in Ostdeutschland auf. Sie studierte Experimentelle Medienkunst in Berlin und London. In ihren Filmen kombiniert sie Animation mit anderen Genres. Ihr Schaffen wurde in Deutschland mit mehreren Preisen, unter anderem mit dem Grimme-Preis, ausgezeichnet. Ihr erster abendfüllender Kinofilm „1917 – The Real October“ (2017), eine historische Dokumentation über Künstler*innen während der Russischen Revolution, wurde weltweit auf mehreren renommierten Filmfestivals gezeigt. In zwei Ausstellungen beschäftigte sich Katrin Rothe zudem mit ihrer eigenen Arbeit und dem Making-Of-Prozess: die eine fand im Ilmin Museum of Art in Seoul, Südkorea, statt, die andere im Deutschen Institut für Animationsfilm in Dresden. In ihrem neuen Film geht sie noch einen Schritt weiter: Sie vermischt ihren innovativen, einzigartigen Ansatz der Animation mit dokumentarischen und fiktionalen Elementen.

Mike Buckland ist Produktionsleiter bei Triggerfish Animation Studios und seit 2006 Mitglied der Triggerfish-Leitungsebene. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der CG-Animation von Werbespots und Kurzunterhaltung bis hin zu Fernsehserien und abendfüllenden animierten Spielfilmproduktionen, darunter „Adventures in Zambezia“, „Seal Team“ und den Oscar-nominierten Zweiteiler „Revolting Rhymes“. In jüngster Zeit hat er an „Aau’s Song“, einem Original-Kurzfilm für Lucasfilms „Star Wars: Visions Season 2“, der TV-Serie „Mama K’s Team 4“ für Netflix und „Kizazi Moto: Generation Fire“ gearbeitet, einer Anthologie afrikanischer Sci-Fi-Kurzfilme für Disney+, die alle in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen.

Als Produktionsdirektor war seine kreative und technische Führung entscheidend für den Erfolg von Triggerfish, das sich zum ersten wirklich global agierenden Studio Afrikas entwickelt hat, dem führende Streaming-Anbieter und Content-Vertreiber weltweit vertrauen.